Der Katzengras Ratgeber:
von A wie Anzuchterde bis Z wie Zyperngras
Hast du schon mal probiert Katzengras selbst zu ziehen, warst mit dem Ergebnis aber nicht zufrieden? Oder möchtest du einfach wissen was eine wirklich gesunde Katzengrasanzucht ausmacht?
Wir möchten einen Beitrag zum Katzenwohl beitragen. In unserem Ratgeber erfährst du wieso deine Katze überhaupt Katzengras zu sich nimmt, wozu sie es benötigen und wie du ganz einfach Katzengras selbst ziehen kannst!
Inhaltsverzeichnis
- Wieso knabbern Katzen so gern am Katzengras?
- Wozu benötigen sie Katzengras eigentlich?
- Was macht gutes Katzengras aus?
- Welche Pflanzen und Gräser eignen sich?
- Welche Erde eignet sich für Katzengras?
- Was sind die häufigsten Probleme bei der Anzucht?
- Do-it-yourself Schritt-für-Schritt Anleitung
Welche Erde ist für Katzengras geeignet?
Manche Ratgeber gehen nicht näher darauf ein und empfehlen einfach “Erde” für die Anzucht von Katzengras zu verwenden. Andere wiederum nennen feine Unterschiede wie Anzucht- oder Blumenerde aber sind der Meinung dass fast alle Erden geeignet seien. Wir haben uns jedoch auf die Suche nach einer wirklich passenden als auch ökologisch sinnvollen Erde gemacht.
NÄHRSTOFFGEHALT
Im Grunde haben Pflanzen ein ähnliches Nahrungsbedürfnis wie Menschen: Säuglinge werden nicht mit Schnitzeln gefüttert und Jungpflanzen vertragen keinen hohen Düngegehalt. Wenn man das versteht ist auch klar wieso wir normale Blumenerde als weniger geeignet betrachten. Sie zeichnet sich nämlich durch eine hohe Nährstoffdichte aus. Stickstoff und Salze sind hier in größerer Menge vorhanden und sehr scharf für die noch zarten Wurzeln.
Des weiteren haben die Pflanzen keine “Motivation” ein Wurzelwerk auszubilden, da die Nährstoffe ja unmittelbar verfügbar sind.
DÜNGER
Außerdem werden diese Nährstoffe zwangsläufig von den Katzengrashalmen aufgenommen und an deine Katze weiter gegeben – sofern die Aussaat aufgrund der Überdüngung überhaupt gut gedeiht. Somit besteht quasi das Risiko, dass dein kleiner Tiger eine übermäßige Ration Nährstoffe abbekommt. Oder schlimmer: die Blumenerde wurde mit synthetischem Dünger versetzt, welcher nun in den Katzenorganismus gelangt. 🙀
FAZIT
Unsere Empfehlung lautet: Anzucht- oder Aussaaterde. Diese Erden fördern das Wurzelwachstum und beinhalten überwiegend keinen Dünger. Unsere speziellen regionalen Anzuchterden sind düngemittelfrei, torffrei, kokosfaserfrei und auf das kräftige Wachstum von Süßgräsern abgestimmt. Nur das Beste für Miezekatze!
ÖKOLOGIE
Wer noch weiter gehen möchte und einen ökologischen Anspruch hat, der sollte darauf achten dass die Anzuchterde torf- sowie kokosfaserfrei ist.
- Torfabbau ist schlecht für’s Klima
- durch die Entwässerung der Moore gelangt Kohlendioxid in die Atmosphäre
- Speicher für das Treibhausgas wird vernichtet
- Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere wird zerstört
- Kokospalmen wachsen nicht in Deutschland
- Kokosfasern finden in Anzuchterden oft Anwendung, da sie den Wasserhaushalt gut regulieren
- allerdings werden die Kokosfasern aus Übersee importiert und haben somit einen schlechten CO²-Fußabdruck
Es gibt zwar viele torffreie Erden. Aber die Suche nach eine torf- als auch kokosfreien Anzuchterde gestaltet sich sehr schwierig.
Nach langer Suche ist es uns gelungen einen regionalen Spezialist für Erden zu finden welcher einen einmaligen Kokosersatz patentiert hat. Deshalb können wir stolz unsere perfekt auf die Anzucht von Katzengras abgestimmte Anzuchterde vorstellen. Mit rein natürlichen als auch regionalen Inhaltsstoffen, absolut frei von Torf, absolut frei von Kokosfasern.
ZUSAMMENFASSUNG: ERDE
Nicht gut geeignet: Blumenerden
- zu hoher Nährstoff- & Mineralgehalt, dadurch Wachstum eingeschränkt
- für die jungen feinen Wurzeln zu scharf
- Wurzeln strecken sich nicht aus
- Nährstoffe oder gar synthetische Dünger werden über die Pflanzen an deine Katze weitergegeben
Sehr gut geeignet: Anzuchterden
- geringer Nährstoff- & Mineralgehalt, Wachstum wird gefördert
- Wurzeln strecken sich auf der Suche nach Nährstoffen aus
- Lediglich Nährstoffe der Gräser werden von deiner Katze aufgenommen
- Optimal & ökologisch sinnvoll: torffrei und kokosfrei!
Do-it-yourself Schritt-für-Schritt Anleitung
1. Die Vorbereitung
Im Grunde benötigst du für einen besonders gesunden Knabberspaß lediglich:
- Eine Schale aus Porzellan, Glas, oder Keramik. Optimal: in einer rutschfesten Ausführung! Unsere Schalen haben einen Durchmesser von 13,4 oder 19,6 cm.
- Keine Blumenerde sondern Anzuchterde mit niedriger Nährstoffkonzentration. Optimal: torf- und kokosfaserfrei! Unsere Anzuchtsets enthalten 400 oder 1.000 ml Erde.
- Je nach Gefäß eine gewisse Menge Süßgräsersamen damit die Oberfläche gut bedeckt wird. Optimal: Samen in Bio oder sogar Demeter Qualität! Unsere Anzuchtsets beinhalten 35 oder 70 gr Saatgut.
- Frisches Wasser. Optimal: Eine Sprühflasche. Unsere Sprühflasche hat ein Volumen von 200 ml.
- Ein helles Plätzchen zum Aufstellen, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.
2. Anzuchterde einfüllen
Fülle die Anzuchterde bis ca. 2 bis 3cm unterhalb der Unterkante in die Schale. Drücke die Erde nicht an damit sie locker bleibt und Wurzeln gut sprießen können.
3. Saatgut einfüllen
Streue nun die Portion Süßgräsersamen auf die Bodenschicht.
In diversen Ratgebern wird empfohlen die Samen zuvor in Wasser einzuweichen. Dies ist aus unserer Erfahrung nicht nötig sofern man die Aussaat in den kommenden Tagen regelmäßig feucht hält.
4. Deckschicht Erde auffüllen
Streue nun noch etwas Anzuchterde auf die Samen. 1cm sollte reichen. Optional kannst du die Samen mit der Erde für die letzte Schicht vermischen.
Achtung, die Deckschicht sollte nicht zu dick sein da diese durch die Halme der keimenden Samen hochgehoben werden könnte. Ist nicht schlimm, sieht nur etwas unordentlich aus. 😉
5. Wässern
Abschließend muss deine Katzengrasanzucht gut bewässert werden um die Keimung auszulösen.
Unsere 200ml Sprühflasche eignet sich dazu hervorragend. Fülle sie mit Wasser und lass den Sprühkopf einfach abgeschraubt. Unsere kleine Katzengrasschale bekommt nun ca. 1/4 des Flascheninhalts (ca. 50ml), die große Katzengrasschale ca. die Hälfte (ca. 100ml).
6. Aufstellen der Schale
Nun bist du fast fertig: stelle die Schale an einen hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Sonnenstrahlen können die Feuchtigkeit zu schnell aus der Erde verdunsten lassen. Dies beeinflusst die Keimung negativ.
7. Regelmäßige Bewässerung
Beachte dass für eine rasche und gesunde Keimung ausreichend Feuchtigkeit vorhanden sein muss – das ist das A & O. Staunässe muss hingegen vorgebeugt werden.
Hört sich kompliziert an? Ist es mit unserem Set nicht: Die Struktur der Anzuchterde sorgt für eine optimale Wasser- und Luftkapazität an den Wurzeln und mit der Sprühflasche ist es fast ausgeschlossen dass du zu viel wässerst. Gib alle ein bis zwei Tage mehrere Stöße aus dem Feinzerstäuber über die gesamte Erdfläche sodass diese feucht schimmert. Das Wasser wird somit gut im Erdreich verteilt.
8. Fütterungszeit!
Wenn du die Schritte befolgt hast wirst du bereits nach 3-5 Tagen die ersten Halme erkennen können. Nach ca. einer Woche sind schon deutliche Pflänzchen entstanden. Und nach ca. 10 bis 14 Tagen kann das Katzengras verfüttert werden.
Sei nicht voreilig beim Verfüttern: Wenn die Sprösslinge zu jung sind kann deine Katze sie beim Knabbern ggf. herausreißen. Es sollte eine homogene “grüne Wiese” mit einer Höhe von 15-20cm entstanden sein.
Mmmmmhhh lecker, wahres Superfood für deine Katze. Guten Miauppetit!